2022 – 2023

Digital Domestication

Der Mensch hat sich an die Spitze der Nahrungskette gekämpft. Er kann mit Gewalt darüber entscheiden, welche Tiere leben dürfen und welche sterben müssen. Diese These nimmt das zweiteiligen Werk «Digital Domestication» als Grundlage, um das Verhältnis zwischen Mensch und Tier zu untersuchen. Die Installation besteht aus einem theoretischen Videoessay und einem begehbaren Waldraum.

Der Essay greift einen Teil von Michel Foucaults Theorie auf, die beschreibt, wie die Gesellschaft Menschen in einem Disziplinierungsapparat für ihre Zwecke formt. Durch die Überlagerung von Zitaten aus Foucaults Buch und Tieraufnahmen aus dem digitalen Raum zeigt er auf, inwiefern dieser Disziplinierungsapparat auch bei Tieren Anwendung findet und lässt dadurch die Grenzen zwischen Mensch und Tier verschwimmen.

Die Rauminstallation ist ein Ort, der die Ausstellung und den Wald verbindet und miteinander konkurrenzieren lässt. Das Medium der Wildtierkamera verkörpert die Macht des Blickes. Der Wolf – mit der Wildtierkamera eingefangen – begegnet uns als digitale Projektion, ist gleichzeitig auch Projektionsfläche und konfrontiert uns mit unserer romantischen, auf das Konsumspektakel reduzierten Vorstellung von Wildtieren.

Ausstellungen
26. bis 29. Oktober 2023 ∘ Jungkunst ∘ Halle 53, Katharina-Sulzer-Platz, Winterthur
23. Juni bis 2. Juli 2023 ∘ WERKSCHAU 2023 ∘ HSLU Design & Kunst, Emmenbrücke
4. Mai und 21. Juni 2023 ∘ Corto Film Screening ∘ HSLU Design & Kunst, Emmenbrücke / Südpol, Luzern

Auszeichnungen
2023 ∘ ST.ART Nachwuchsförderpreis Kultur des Kantons Luzern

Videoessay «Die Disziplinierung der Tiere»
Dauer: 10 Minuten 14 Sekunden
Sprache: Walliserdeutsch mit englischen Untertiteln
Format: Stereo, 1920 x 1080 mit 60 Bilder/sec.

Rauminstallation «Canis lupus lupus»
Dauer: 10 Minuten 14 Sekunden
Format: 4-Kanal-Audio, 1920 x 1080 mit 30 Bilder/sec.